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Mut zur Lücke: Provenienzforschung zwischen Feigenblatt und historischer Verantwortung

Neue Zürcher Zeitung, 7. Oktober 2022 mit Nikola Doll

Wie sieht eine verantwortungsvolle Provenienzforschung aus?Museen müssen bereit sein, ihnen anvertraute Sammlungenunvoreingenommen, fachgerecht und ergebnisoffen aufzuarbeiten.

von Andrea Raschèr und Nikola Doll

Menschen, die das nationalsozialistische Regime als Juden klassifiziert und dadurch kollektiv verfolgt hat, verloren nach 1933 ihre gesellschaftliche Anerkennung, ihre Rechte, ihre Erwerbsgrundlagen, ihre Güter und ihr Leben. Der kalkulierteVerlust von Hab und Gut, wie beispielsweise Kulturgütern, war Teil systematischer Verfolgung durch Erlasse, die in dieEmigration drängten.

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Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zeigt sich am Willen, unvollständige Erkenntnislagen zu akzeptieren und darauf basierend zu entscheiden. Erst wenn Museen bereit sind, die ihnen anvertrauten Sammlungen unvoreingenommen, fachgerecht und ergebnisoffen aufzuarbeiten, können sie Verantwortung übernehmen. Für Institutionen, die sich humanistische Prinzipien auf die Fahne schreiben, sollten gute wissenschaftliche Praxis, Informationspflicht und die Bereitschaft zum ernsthaften, respektvollen Dialog mit den Opferfamilien selbstverständlich sein.



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